Männliche Kommunikation
An der Straßenbahnhaltestelle steht eine junge Frau im Trainingsanzug, vor sich eine Sporttasche. Nach kurzer Zeit kommt ein Mann hinzu.
„So, und du willst zum Sport?“
„Mhmm...“
„Was machste denn? Fußball? Handball?“
Sie bestätigt die Handballvermutung. Er fragt nach dem Verein, bekommt wiederum eine knappe Antwort und entgegnet dieser eine etwas längere Ausführung darüber, dass er selbst Handball spielt, man sich ja leicht verletzen könne, es ja selten sei, dass ein so hübsches und zierliches Mädchen dieser Sportart nachgeht...blablabla...
„Eigentlich wollte ich dich ja fragen, ob man dich mal kennen lernen kann...“
...
Wenig später ein weiteres Kommunikationshighlight: „Kann man sich mal mit dir treffen?“
Die junge Frau schickt inzwischen vermutlich Stoßgebete gen Himmel, dass doch bitte, bitte endlich die Bahn kommt. Natürlich hat sie genau in solchen Momenten Verspätung.
Er schwätzt und schwätzt, ihre Entgegnungen sind kaum zu verstehen, klingen aber immer wieder wie ein „Mhmm“.
Die Bahn fährt ein, er scheint nun immer deutlicher zu merken, dass er das Gespräch dringend am Laufen halten muss und fragt: „Und du und dein Freund, seid ihr glücklich?“
Beim Einsteigen in die Bahn lässt sie ihm nur zu gerne den Vortritt und sucht sich einen Platz möglichst weit weg vom potentiellen Gesprächspartner.
Und da frage ich mich: Was bitte soll man von Menschen halten, die von sich selbst in der dritten Person sprechen? Und was noch viel wichtiger ist: Meint dieser Mensch allen Ernstes, dass er mit einer solchen Gesprächsführung jemals eine Frau kennen lernen kann?
„So, und du willst zum Sport?“
„Mhmm...“
„Was machste denn? Fußball? Handball?“
Sie bestätigt die Handballvermutung. Er fragt nach dem Verein, bekommt wiederum eine knappe Antwort und entgegnet dieser eine etwas längere Ausführung darüber, dass er selbst Handball spielt, man sich ja leicht verletzen könne, es ja selten sei, dass ein so hübsches und zierliches Mädchen dieser Sportart nachgeht...blablabla...
„Eigentlich wollte ich dich ja fragen, ob man dich mal kennen lernen kann...“
...
Wenig später ein weiteres Kommunikationshighlight: „Kann man sich mal mit dir treffen?“
Die junge Frau schickt inzwischen vermutlich Stoßgebete gen Himmel, dass doch bitte, bitte endlich die Bahn kommt. Natürlich hat sie genau in solchen Momenten Verspätung.
Er schwätzt und schwätzt, ihre Entgegnungen sind kaum zu verstehen, klingen aber immer wieder wie ein „Mhmm“.
Die Bahn fährt ein, er scheint nun immer deutlicher zu merken, dass er das Gespräch dringend am Laufen halten muss und fragt: „Und du und dein Freund, seid ihr glücklich?“
Beim Einsteigen in die Bahn lässt sie ihm nur zu gerne den Vortritt und sucht sich einen Platz möglichst weit weg vom potentiellen Gesprächspartner.
Und da frage ich mich: Was bitte soll man von Menschen halten, die von sich selbst in der dritten Person sprechen? Und was noch viel wichtiger ist: Meint dieser Mensch allen Ernstes, dass er mit einer solchen Gesprächsführung jemals eine Frau kennen lernen kann?
toktoktok - 9. Okt, 16:47
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Samuel B. - 9. Okt, 16:54
der mut der verzweifelten, schätze ich, ist der motor für solche anmache. anders kann man sich das dumme geschwätz nicht erklären.
Scholli - 9. Okt, 17:57
Ich hatte mal ein Date, da hat der Mann, mit dem ich mich getroffen habe, immer dann, wenn er meinte, er würde jetzt etwas besonders Wichtiges oder Lustiges über sich preisgeben, das in folgender Form eingeleitet: Und dann hat Klein-John-Boy (ich nenn ihn mal John-Boy) dies und das gesagt/getan/gemacht/nicht gemacht/blablabla....Primär ging es darum, wie er Leute, die ihm nicht passten, oder Streit mit ihm hatten, fertig gemacht hat.
Das war mal gruselig.
Das war mal gruselig.
banger - 11. Okt, 09:59
Grundgütiger.
Da rückt ja schon wieder der Begriff "Fremdschämen" in meinen Fokus. Arrrgh.
toktoktok - 13. Okt, 12:54
Welch unschönes Wort...
...und doch so treffend! ;-)
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